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Ein wenig Geschichte
Man vermutet, dass es in unserer Gegend schon seit mehr als 6000 Jahren Töpfereien gibt, aber noch weiss man nicht genau, seit wann die Erden von Bonfol für Keramik genutzt werden.
Die älteste bekannte Angabe die das Töpferhandwerk belegt, steht in den Abrechnungen der Stadt Delsberg, die am 15. August 1544 bei Küna, Sohn des Henri in Bonfol, einen Kachelofen für das Rathaus in Auftrag gibt.
Ohne archäologische Grabungen, die bisher auf dem Gemeindegebiet von Bonfol praktisch  fehlen, kann die keramische Vergangenheit nicht weiter erforscht werden.
Archäologische Funde in Porrentruy erlaubten hingegen die Charakterisierung der Produktion von Bonfol des 18.und 19. Jahrhunderts. (Ursule Babey, Cahier d’Archéologie jurasssienne 18, 2003) Mit dieser wurde in grossem Umfang in der ganzen Schweiz gehandelt. (Abb.1)

Um 1800 sind den Archiven zufolge 31 Töpfer in Bonfol tätig.
Die Produktion ist auf mehrere Ateliers verstreut und von grosser wirtschaftlicher Bedeutung. Die Nachfrage ist stark, denn das in Bonfol hergestellte Geschirr ist kochfest. (Abb.2)
So waren es unsere Töpfer, die den nationalen Markt mit Kochgeschirr versorgen konnten.
Sie besassen durch das in der Schweiz einzigartige Tonvorkommen ein natürliches Qualitätsmonopol.

Die Eigenschaften der Erde haben also der Ware zunächst zu ihrer Nachfrage verholfen. Doch mit dem Einzug von Gas- und Elektroherden, die den Holzherd ersetzten, war auch der Niedergang des keramischen Kochgeschirrs eingeleitet. Dieses hält abrupten Temperaturwechseln nicht stand. Metalltöpfe verdängen das Keramikgeschirr fast vollständig.

In Bonfol stellte man bis auch  Backsteine und Dachziegel her. (Abb3.)
Es war der Anfang der industriellen Fertigung. Die Ziegelei wurde 1919 durch einen Brand zerstört und die Produktion wurde eingestellt.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts entstanden in Bonfol zwei Keramikmanufakturen. Es war der Übergang von den Kleinstbetrieben zur halbindustriellen Geschirrherstellung. Die Handwerker gaben ihre Werkstätten auf um in den Manufakturen zu arbeiten.
Der Vertrieb der Ware wurde grossenteils durch Hausiererinnen erledigt, welche die Töpferwaren in Korbwagen zum Verkauf von Tür zu Tür schoben. Allmählich übernahmen  Eisenbahn und Post diese Aufgaben.
Um 1950 waren in Bonfol noch drei keramische Betriebe tätig. “Bregnard et Cie“ (poterie des Boulats), Céramique d’Ajoie SA (route de Beurnevésin und „Céramique industrielle SA“  CISA) der jüngste aller Betriebe, spezialisiert auf keramische Boden- und Wandplatten die in die ganze Welt exportiert worden sind.

Heute dreht sich die Töpferscheibe einzig noch in der Werkstatt der Keramikmeisterin Felicitas Holzgang in deren Händen im Moment der Fortbestand des alten Handwerks liegt. (Abb.4)